Gender-Crossover: Bier für Frauen

Marken, die sich früher ausschliesslich an ein männliches Zielpublikum wandten, bringen heute neue Produkte für eine weibliche Kundschaft auf den Markt – und umgekehrt. Dieser Trend zeigt sich besonders deutlich in der Kosmetikindustrie; ein bekanntes Beispiel ist Axe.

Bei einschneidenden Neupositionierungen besteht zwar das Risiko, längerfristig die Markenstärke zu schwächen, doch mit diesem Schritt können auch neue Märkte erschlossen werden. Heineken hat beispielsweise vor kurzem eine neue Cider-Marke – ein traditionelles Männergetränk – für eine weibliche Zielgruppe eingeführt. Jillz ist ein prickelndes, frisches und fruchtiges Getränk mit weniger Alkohol als die gängigen Cider-Getränke.

Exotische Geschmacksrichtungen

In Europa und Nordamerika waren die erfolgreichsten neu eingeführten Geschmacksrichtungen in der Getränkeindustrie Mango, Granatapfel und Ananas. Frauen bevorzugen grundsätzlich süsse Geschmacksrichtungen, achten aber gleichzeitig auf die Kalorieneinnahme.

Premium ist der Schlüssel

Grundsätzlich verwenden Frauen mehr Premium-Produkte als Männer – wie Parfums, Schmuck und Kosmetik. Sie tendieren dazu, Produkte aufgrund von visuellen Codes als exklusiv einzustufen.

Grundsätzlich verwenden Frauen mehr Premium-Produkte als Männer.

Kleinere – oder grössere Flasche

Frauen bevorzugen kleinere Portionen – sie bedeuten weniger Kalorien und weniger Abstecher aufs Klo. Diese Vorliebe zeigt sich bei Wein, Champagner und Cocktails. Allerdings geben 13 Prozent der Frauen an, dass Bier nicht ihre erste Wahl sei, weil sie es nicht mit ihren Freundinnen zusammen geniessen können.

Eine neue Kategorie?

In den 50er Jahren war die Nachfrage nach „chinesischen Stachelbeeren“ in Europa und Nordamerika nahezu inexistent. Ein findiger Importeur schrieb diese Tatsache den negativen Assoziationen aufgrund des Kalten Krieges zu und benannte die Frucht in “Kiwi” um – ein durchschlagender Erfolg: Seither steigt die Nachfrage rund um die Welt kontinuierlich an.

Laut einer 2012 durchgeführten Studie trinken 79% der Frauen in England selten oder nie Bier. Selbst ein fruchtiges und visuell ansprechend präsentiertes Bier bleibt ein Bier. Könnte die Bezeichnung „Bier“ der Grund für den geringen Konsum sein? Frauen kaufen vielleicht aufgrund der latenten und intrinsischen Assoziationen, die mit dem Bier verbunden sind, kein Bier; nach dem Motto: „Bier ist ein Männergetränk“. Wenn es zum Beispiel die Marke Eve gelingt, diese Assoziation aufzulösen, kann Ihr Getränk die Wahl für Frauen werden.

Textnachweis: ARD / agi

Bildnachweis: entrepreneur.com / Jillz / beer4you

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