Wie man Marken tötet (und andere zum Leben erweckt)

Der Wettbewerb im Regal ist hart. Und für gleichwertige Standardprodukte, wie etwa Frühstückscerealien, die in ähnlichen Marktsegmenten zu finden sind, ist der Wettbewerb noch härter. Deshalb nimmt das Verpackungsdesign auch wirklich in letzter Instanz und in auschlaggebender Weise Einfluss auf den Prozess der Kaufentscheidung. Verpassen Sie also die Gelegenheit, die unverkennbaren Vorzüge oder den Nutzen Ihres Produkts – seien es nun Zutaten, Geschmack oder Preis – hervorzuheben, dann werden Ihre Kunden wahrscheinlich zu einer passenderen Alternative greifen. Dann wird vermutlich nicht einmal mehr der fesselnde Blick Ihres Maskottchens sie zu überzeugen vermögen.

Kellogg’s ist eines jener Unternehmen, deren Produkte in unterschiedlichem Umfang in nahezu allen Haushalten vertreten sind. Als das Unternehmen 2012 nach einigen schwachen Geschäftsjahren eine grundlegende Überarbeitung seines Brandings ankündigte, waren wir gespannt, ob eine ihrer ersten Massnahmen die Zusammenführung ihrer über 100 Sorten essfertiger Cerealien betreffen würde. Wenngleich ein umfassendes Produktportfolio mit einer grösseren Reichweite und vermehrten Möglichkeiten für die Konsumenten gleichgesetzt werden könnte, bringt es auch einen erhöhten Werbeaufwand und eine insgesamt geringere Fokussierung mit sich.

Es bringt einen erhöhten Werbeaufwand und eine insgesamt geringere Fokussierung mit sich.

Die naheliegendste Art, eine Marke schnell und günstig zu eliminieren, ist es, sie unverzüglich zu vernichten und völlig zu vergessen. Doch Kellogg’s zeigt uns, dass es dafür eine elegantere Lösung gibt, indem man die betreffende Marke einfach in eine andere Marke überführt. Man spricht angesichts dieser Strategie von Markenüberführung oder Markenmigration. Die Zeit und Bemühungen, die für den „Abbau“ einer Marke aufgewendet werden müssen, machen sich im Vergleich zu einer plötzlichen Vernichtung bezahlt, da man seine Kunden nicht an Mitbewerber verliert.

Man spricht angesichts dieser Strategie von Markenmigration.

Nehmen wir Chocos als Beispiel. Die Marke wird sang- und klanglos durch eine andere Marke mit Schokogeschmack ersetzt. In diesem Fall durch Choco Krispies. Zuerst werden Name und Maskottchen von Choco Krispies auf Chocos-Produkten vermerkt. Das geht dann eine Weile so, bis der Affe Coco den Bären Chocos dauerhaft in den Winterschlaf verabschiedet.

Mit dieser lobenswerten Markenmigration schafft Kellogg’s es, bei Beibehaltung desselben Kundenstamms eine Marke auslaufen zu lassen, Kosten zu senken, den Fokus zu verstärken und die Rentabilität zu steigern. Darauf sollten wir unsere Müslischalen heben.

Textnachweis: ARD / agi

Bildnachweis: coopathome.ch / Amazon

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